Saxophon nach dem Lustprinzip

Das Wichtigste beim Lernen ist, dass es Spaß macht. Wer motiviert und mit Freude übt, ist viel effektiver und hat nicht nur mehr davon ("der Weg ist das Ziel"), sondern erreicht seine Ziele auch viel schneller.

Als ich mich für eine professionelle Musikerlaufbahn entschieden habe, war mir klar, dass das nur funktionieren würde, wenn ich die Lust am Üben und (Weiter-)Lernen bewahre. Denn mit Disziplin und Pflicht kommt man langfristig nicht weit.

Mein Lieblingsthema im Unterricht ist daher die Frage nach der Motivation. Meiner Meinung nach ist es einerseits wichtig, den Grund, warum man ein Instrument überhaupt erlernen wollte, nicht aus den Augen zu verlieren und seine Ziele auch zu erreichen. Sicherlich werden außerdem neue Ziele dazu kommen.

Auf der anderen Seite sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, sich wieder neu Lust aufs Instrument zu machen. Das kann der Besuch eines Konzerts oder eine neue CD sein. Oder einfach ein neuer Blickwinkel auf das eigene Saxophon.

Wie bei einer Beziehung zu einem geliebten Menschen kann auch die Beziehung zum eigenen Instrument gepflegt werden. Daran gemeinsam mit dem Schüler zu arbeiten macht mir großen Spaß. Wenn die erste Flamme am brennen gehalten wird und dazu neue entfacht werden, kann das der eigenen Entwicklung ungeahnte Energieschübe geben.

So stelle ich mir lernen vor. Spielend.


“There is a vitality, a life force, a quickening that is translated through you into action and because there is only one of you in all time, this expression is unique. If you block it, it will never exist through any other medium and be lost. The world will not have it. It is not your business to determine how good it is; nor how valuable it is; nor how it compares with other expressions. It is your business to keep it yours, clearly and directly, to keep the channel open. You do not even have to believe in yourself or your work. You have to keep directly open to and aware of the urges that motivate you. Keep the channel open. No artist is pleased. There is no satisfaction at any time. There is only a queer, divine dissatisfaction; a blessed unrest that keeps us marching and makes us more alive than the others.” (Martha Graham)